Alarmierungszeit
25.06.2025 um 19:07 Uhr
eingesetzte Kräfte
Feuerwehr Leeseringen +++ Feuerwehr Landesbergen +++ Feuerwehr Husum +++ Feuerwehr Groß Varlingen +++ Feuerwehr Brokeloh
Einsatzbericht
Kuh stürzt in Güllegrube - Tier nach Stunden lebend gerettet
(Brokeloh, 25. Juni 2025) Am gestrigen Mittwochabend wurden gegen 19:00 Uhr die Feuerwehren
Brokeloh, Husum und Groß Varlingen zu einem außergewöhnlichen Tierrettungseinsatz alarmiert: Eine
Kuh war in eine rund zwei Meter tiefe Güllegrube gestürzt und konnte zunächst nicht lokalisiert werden.
Im weiteren Verlauf wurde auch die Feuerwehr Landesbergen zur Unterstützung hinzugezogen.
Vor Ort stellte sich die Lage als äußerst komplex dar: Die Kuh war offenbar außerhalb des Stalls in
einen Gülleschacht gefallen und in Panik in das weit verzweigte Schachtsystem unter dem Stall
gelaufen. Der Schacht war etwa 90 Zentimeter hoch mit zähflüssiger Gülle gefüllt – eine enorme
Herausforderung für die eingesetzten Kräfte. Zudem erschwerte die Anwesenheit weiterer Tiere im Stall
das Hören und Auffinden des Rindes zusätzlich.
Zunächst mussten sich die Einsatzkräfte einen Überblick über den Verlauf des Schachtsystems
verschaffen. Mehrere Zugangspunkte wurden geöffnet, um eine Suche im Schacht zu ermöglichen.
Hierzu rüsteten sich Feuerwehrleute mit umluftunabhängigem Atemschutz und Wathosen aus – letztere
wurden von der Feuerwehr Leeseringen zur Einsatzstelle gebracht. Der Einsatz von Atemschutz war
zwingend erforderlich, da sich in Gülleschächten gesundheitsgefährdende Gase bilden können, die das
Leben der Einsatzkräfte ohne entsprechenden Schutz gefährden. Ein Trupp stieg dann über eine Leiter
in den Schacht ein, um nach dem Tier zu suchen. Trotz aller Bemühungen blieb die Kuh zunächst
unauffindbar.
Gegen 20:30 Uhr wurde der Einsatz in Absprache zwischen Einsatzleiter Andreas Haake und dem
Landwirt zunächst reduziert. Da keinerlei Lebenszeichen auszumachen waren, musste davon
ausgegangen werden, dass das Tier möglicherweise aufgrund der Gase im Schacht verendet war. Die
Feuerwehr rückte vorerst ab, während der Landwirt mit Unterstützung örtlicher Kräfte begann, den
Güllestand im Schacht abzusenken – ein aufwendiger und zeitintensiver Vorgang.
Dann die überraschende Wende: Gegen 22:30 Uhr, nachdem der Güllestand ausreichend gesenkt
worden war, konnte die Kuh lebend entdeckt werden – sie hatte sich hinter einer Wand in einem
verwinkelten Schachtbereich versteckt. Sofort wurde erneut Alarm für die Feuerwehren Brokeloh und
Landesbergen ausgelöst.
Ein Trupp unter Atemschutz begab sich in den Schacht, um das verängstigte Tier behutsam zum
Ausgang zurückzutreiben – genau an die Stelle, an der es in den Schacht gefallen war. Dort wurde die
Kuh mit Hilfe eines Frontladers und Schlaufen, die ihr vorsichtig um den Bauch gelegt wurden, aus dem
Schacht gehoben.
Der gesamte Einsatz konnte gegen Mitternacht erfolgreich abgeschlossen werden. Die Kuh war zwar
stark verschmutzt, zeigte sich aber wohlauf und fraß bereits kurz nach ihrer Rettung wieder. Der
Landwirt und alle Beteiligten zeigten sich erleichtert und dankbar über den glücklichen Ausgang des
Einsatzes.
Text & Fotos: Jan Habermann, Feuerwehr-Pressesprecher der SG Mittelweser
Details ansehen