Übung Kreisbereitschaft
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eingesetzte Kräfte
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Fahrzeugaufgebot
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Einsatzbericht
Wenn es irgendwo laut knallte, bedeutete das nichts Gutes. Die Kreisbereitschaft Northeim hatte sich für ihre Kollegen aus Nienburg so richtig ins Zeug gelegt. Die lautstarken Detonationen aus dem laufenden Einsatzgeschehen waren kaum zu überhören, als die vier Züge der Kreisbereitschaft Süd am Samstagmorgen im Übungsdorf Neu-Tsellis der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) eintrafen, um ihre Kameraden aus dem Nordkreis abzulösen.
Nachdem sich die Führungsgruppe unter der Leitung von Gerhard Bremermann einen genauen Überblick von der Einsatzlage bei der Technische Einsatzleitung verschaffte, ging es für die 150 Feuerwehrmänner und –frauen auch schon an die Feuerfront. Auftrag: Unterstützung der KFB-Nord beim Vollbrand eines Wohnhauses. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Beteiligten noch guter Dinge. Keiner ahnte, dass sich die Hausnummer 10 noch ins Gedächtnis brennen wird.
Zeitgleich befanden sich nun sieben Züge im Einsatz. 15 Verletzte wurden im Brandobjekt gefunden, gerettet und dem Rettungsdienst des Arbeiter-Samariter-Bundes übergeben. Quasi im fliegenden Wechsel lösten sich die Kreisbereitschaftszüge ab. Was wiederum für den Verpflegungstrupp aus Wietzen bedeutete, dass ca. 400 Personen zügig mit einer warmen Mahlzeit versorgt werden mussten.
Während sich die KFB-Nord auf dem Heimweg machte, brannte für den KFB-Süd die Hs.Nr.10 erneut. Wieder musste eine Löschwasserversorgung über hunderte von Meter hergerichtet werden und die Einsatzkräfte unter Atemschutz fanden ihren Gefallen am Qualm- und Ballerwerk der Pyrotechniker. Angesichts der sommerlichen Temperaturen hielt sich der Mineral- und Löschwasserverbrauch fast die Waage.
Wie es der Zufall wollte kam es am frühen Nachmittag zudem zu einem schweren Chemieunfall. Wieder wurden Personen vermisst und die Kreisbereitschaft Umweltschutz war gefordert. Binnen Minuten entstand ein Dekontaminationsdorf und der Rettungsdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe wachte akribisch über den Gesundheitszustand der Kameraden unter Vollschutz.
Das schrecklichste Bild bot sich allerdings dem Fachzug Rüst/Rettung. Ein vollbesetzter Reisebus rammte beim Überholen einen PKW, kollidierte mit einem entgegenkommenden PKW und nutzte diesen als Puffer zwischen sich und den nächsten Baum. Zwei weitere PKW fuhren ungebremst in die Unfallstelle und bildeten eine instabile Schrottburg, in denen sich die Verletzten als ein Teil vom Ganzen befanden. Unmittelbar wurden die Bergungsgruppen des THW Nienburg und Hoya um Hilfe gerufen.
Während sich am Bereithaltplatz die Verletzten türmten und der erst Zug einen LKW Fahrer aus seinem brennenden Tankfahrzeug befreien musste, hatte man sich an eine brennende Hs.Nr.10 schon gewöhnt. Gegen 18:00 Uhr war auch diese Einsatzlage abgearbeitet.
Entgegen aller Befürchtungen fiel die abschließende Manöverkritik am Sonntagmorgen eher glimpflich aus. Der stellv. Kreisbrandmeister Volker Brinkmann lobte die gute Zusammenarbeit aller Einheiten und auch der KFB-Führer/Süd, Gerhard Bremermann, stellte zufrieden fest, dass die extreme Beanspruchung die Kameraden zusammengeschweißt hat: „Es ist keiner schreiend weggelaufen!“ Pluspunkte kamen zudem von ganz oben. Hans-Jürgen Hübel sprach im Namen des Regierungsbrandmeisters Rolf-Dieter Röttger, der sich zwischenzeitlich persönlich ein Bild vom Einsatzgeschehen machte, der Kreisbereitschaft Respekt und Anerkennung aus und selbst der Leiter der NABK, Oliver Moravec, fand nur lobende Worte. Sein letzter Einsatzbefehl lautete: „Hinterlasst die ehem. Kaserne bitte wieder besenrein!“ Die beste Note erntete einmal mehr der Verpflegungstrupp aus Wietzen. Am Essen hatte absolut niemand etwas auszusetzen.
Quelle: Bernd Braun, Feuerwehrpressewart der Samtgemeinde Uchte
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