Freitag, 29. März 2024

 

Kreisfeuerwehrverbandstag in Liebenau mit zahlreichen Ehrungen und Beförderungen

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(18.06.11) - "Der Erhalt aller 104 Ortsfeuerwehren und der 53 Jugendfeuerwehren sowie aller Kinderfeuerwehren ist das oberste Ziel, um die Sicherheit unserer Bürger jederzeit gewährleisten zu können, denn der demografische Wandel wird auch die Feuerwehren erreichen", appellierte Bernd Fischer als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Nienburg beim Verbandstag in Liebenau an die Unterstützung des Ehrenamtes, und im Besonderen der Jugendarbeit. Dieses bedarf noch großer Anstrengungen, und würde bei einem Scheitern das flächendeckende Feuerlöschwesen zusammenbrechen lassen, stellte er vor zahlreichen Gästen aus Politik und Feuerwehr klar.

"Der Bürger erwartet eine funktionierende Gefahrenabwehr, und diese wird von der Feuerwehr schnell, kompetent und mit großer Schlagkraft gestellt, die Feuerwehren sind die Säulen der Gefahrenabwehr in unserem Landkreis“, dankte Erster Kreisrat Thomas Klein in Vertretung des Landrates allen Aktiven für ihr hohes Engagement. „Für die Erbringung dieser Leistungen sei eine angemessene Ausstattung erforderlich, die mit Augenmaß auch beschafft werde, der neue Einsatzleitwagen II sei da ein gutes Beispiel, die Beschaffung wurde trotz dramatischer Finanzen geschultert", so Klein.

"Ohne unser Mitmachen geht es nicht, denn die Gemeinden und Städte sind auf uns angewiesen, die Feuerwehr führt Aufgaben der Kommune aus", stellte der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen, Hans Graulich klar. “Zukünftig muss das Ehrenamt besser unterstützt werden und Führungskräfte müssen entlastet werden, um auch künftig noch Menschen für die Aufgaben zu finden. 12000 Lehrgangsanforderungen an den Landesfeuerwehrschulen vor Jahren, stehen aktuell 22000 gegenüber, die klar belegen, dass Führungskräfte aufgrund der hohen Belastung sich nicht mehr langfristig engagieren.

Die freiwilligen Feuerwehren helfen nicht nur in Not geratenen Menschen, sie sind auch für den Schutz und die Sicherheit der Menschen zuständig. Dieses freiwillige Engagement sei als erstrebenswerte Grundhaltung für die Gesellschaft unverzichtbar, hob Liebenaus Samtgemeindebürgermeister Walter Eisner hervor. Die Anforderungen werden immer höher und so sei eine Stärkung der Jugendfeuerwehr, die Straffung der Ausbildung die Gewinnung von Seiteneinsteigern immer wichtiger, denn fehlende Kräfte könnten nur durch bessere und teurere Technik ersetzt werden, so Eisner. "Im Kreis Nienburg ist die Welt in Ordnung, und sie können Stolz auf die geleisteten Einsätze im abgelaufenen Jahr sein. 365 Tage bereit zu sein ist selbstverständlich für die Feuerwehren, das Ehrenamt sein ansonsten aber nicht mehr selbstverständlich. Viele könnten mitmachen, tun es aber nicht", appellierte auch Regierungsbrandmeister Rolf-Dieter Röttger an die Stärkung des Ehrenamtes.

Zwischen den Tagesordnungspunkten sorgte der Blasorchester Anemolter-Schinna für Kurzweil.

Die Zahl der Feuerwehren im Landkreis hat sich mit 104 nicht verändert, ihnen gehören 4.392 Aktive an, das sind drei Männer weniger, aber 28 Frauen mehr als noch ein Jahr zuvor, allerdings gingen in den letzten zehn Jahren 500 Mitglieder verloren, berichtete Brandschutzabschnittsleiter Süd, Hans-Jürgen Hübel. Der weibliche Anteil steigt allerdings weiter und beträgt jetzt 509 Frauen. Die Wehren rückten zu 253 Brandeinsätzen (Vorjahr 205) und 381 (376) Hilfeleistungen aus. Hinzu kamen noch 116 (153) blinde und böswillige Alarme und 29 (43) Übungen.

In den 53 Jugendfeuerwehren sind 771 Jungen und 326 Mädchen aktiv, berichtete Kreisjugendfeuerwehrwart Detlef Schiller. In die Einsatzabteilungen konnten 62 Jungen und 22 Mädchen übernommen werden, das sind 21 mehr als im Vorjahr, die damit zu einem erheblichen Teil die Einsatzbereitschaften sichern. Dazu kommen noch 196 Jungen und 138 Mädchen in den 23 Kinderfeuerwehren. Zusammen leisteten die Jugendwarte über 18500 Stunden ehrenamtliche Arbeit, zuzüglich zehn Tage Betreuungsaufgaben im Kreiszeltlager. Die im Landkreis Nienburg gelebte internationale Jugendarbeit, die angebotene Präventionsarbeit und auch die Integrationsarbeit seien Beispielhaft im Lande Niedersachsen.

Durch die 50 Brandschutzerzieher konnten 1662 Kinder an verschiedenen Schulen und 863 in den Kindergärten des Landkreises Nienburg in die Brandschutzerziehung eingeführt werden. In Firmen und Heimen, bei der Diakonie und bei verschiedenen Räumungsübungen, Aktionen und Altennachmittagen wurden weitere 2.336 Personen in der Brandschutzaufklärung unterwiesen. Durch den Wegfall der Wehrpflicht, und damit verbunden auch beim Ersatzdienst, fehlt dem ABC-Zug des Landkreises Personal, neue Mitglieder sind herzlich willkommen. Die 29 Aktiven um Zugführer Klaus Hotze waren bei zehn Einsätzen gefordert und leisteten an 64 Übungs- und Diensttagen 5253 Dienststunden.

In den elf Feuerwehrmusikzügen und drei Spielmannszügen im Landkreis spielen 373 Musikanten, davon 105 Jugendliche. Diese absolvierten 426 Auftritte und 533 Proben, berichtete Kreisstabführer Werner Boehm. Der neue Fachbereich „Feuerwehrsport“ hat seine ersten Aktionen erfolgreich gemeistert. So wird erstmalig am 8. Oktober eine Sportabzeichen-Aktion angeboten, in Kooperation mit zahlreichen Sportvereinen im gesamten Kreisgebiet, teilte Ralf Daniel mit. In den einzelnen Kommunen stehen extra Ansprechpartner für den Feuerwehrsport bereit.

Als stellvertretender Brandschutzabschnittsleiter Nord und Kreisbereitschaftsführer Nord wurde Volker Brinkmann (Drakenburg) nach sechs Jahren entlassen. Die Ernennungsurkunde zum neuen stellvertretenden Brandschutzabschnittsleiter Nord erhielt Thomas Cornelsen (Nienburg). Zum Kreisbereitschaftsführer Nord wurde Norbert Redlin (Erichshagen) kommissarisch ernannt. Den neuen Kassenprüfer stellt die Samtgemeinde Hoya mit Thomas Manati und als Stellvertreter Uwe Kadas. Beförderungen gab es für Wilhelm Schuhmacher (Bücken) zum Hauptbrandmeister, Detlef Branning (Landesbergen) und Gerd Engelmann (Rehburg) zu Oberbrandmeistern, Jan Schumacher (Bücken) zum Brandmeister und Björn Auf dem Berge (Wietzen) zum Hauptlöschmeister.

Für hervorragende und langjährige Verdienste im Feuerlöschwesen wurden Reinhard Menze (Leeseringen) und Heinrich Sievers (Hoysinghausen) mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Die Ehrennadel in Silber des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen ging an Karl-Heinz Ewert (Leeseringen) und Walter Eisner (Liebenau). Die Ehrennadel in Bronze des Landesfeuerwehrverbandes erhielt Reinhard Endres (Hoya). Den nächsten Kreisfeuerwehrverbandstag mit den Kreiswettbewerben wird die Ortswehr Nendorf am 16. und 17. Juni 2012 ausrichten. 2013 organisieren die Feuerehren aus Warmsen und Bohnhorst den Verbandstag, für 2014 liegt ein Antrag aus Balge/Holzbalge für die Ausrichtung vor.

Quelle: Fotos & Text: Martin Möhring, KPW Nienburg Süd

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