Freitag, 26. April 2024

 

In den Kisten steckt viel Liebe zum Detail – und zur Musik

In Langendamm dürfen sie nicht fehlen: Die Musikbollerwagen / Die Musikanlagen der Jugendfeuerwehren Leeseringen und Stolzenau

musikbollerwagen

Sie sind von Weiten noch nicht unbedingt zu erkennen, dafür aber zu hören: die umgebauten Musik-Bollerwagen.

Die einen, sind kleiner, die anderen größer, laute Musik machen sie aber fast alle. Der Bass dröhnt, die Boxen vibrieren: Aus dem rotlackierten Musik-Bollerwagen des Nachwuchses aus Leeseringen erklingt „Shakiras“-WM-Hymne „Waka, Waka“ – nicht zum ersten Mal an diesem Dienstagmorgen. Das Lied ist bei den acht Jungs und sieben Mädchen der Dauerbrenner. „Wir hören eigentlich alles – außer Hip-Hop und Rap“, erzählt Alexander Lohmeyer (16). Der umgebaute Bollerwagen steckt voller Technik, das verdeutlicht ein Blick ins Innere. Den roten Bollerwagen haben sie für 20 Euro von einem Vorbesitzer gekauft, der hatte vor drei Jahren in der Harke eine Kleinanzeige „Bollerwagen zu verkaufen“ aufgegeben, sagt Holger Winkler (38), Betreuer und „Architekt“ des Musik-Bollerwagens.

Der Glas-Industriemeister hat den Wagen umgerüstet. „Sechs Wochen hat es geauert“, sagt er – und blickt ins Innere der schwarzen Kiste, die auf das Bollerwagengerüst montiert ist. Die Kiste steckt voller Technik. 1200 Watt Musikleistung, 500 Watt RMS, „die wirkliche Leistung also“, erzählt er. Lautsprecher, Subwoofer, Radio, Konverter – alles über das Internet bestellt und eigenständig zusammengebaut. Der Musik-Bollerwagen ist ständiger Begleiter von Bastian Cornelsen (16), Christian Möhle (14), Alexander Lohmeyer (16), Alexander Schölzel (16), Finn M. Müller (14), Jan Christoph Fedeler(14), Mthias Lohmeyer (10), Jessica Feist (13), Maria Walker (17), Emily Winkler (10), Milen Fedeler (10), Viktoria Walker (15), Christina Zubareva (13) und Audine Nauck (10) – egal, ob sie sich am Rande des Sportplatzes ein lauschiges Plätzchen im Schatten gesucht haben oder am eigenen Zelt sind. Welche Musik ga nicht „geht“? „Die Musik der Linsburger ist nur laut, da ist überhaupt kein Bass drin. Das kann man sich gar nicht anhören, ein einziges Gekreische und Gezische“, meinte die Gruppe übereinstimmend.

Die Leeseringer Jugendlichen, die mit den Betreuern Jan Habermann (24), Andreas Ewert (20), der stellvertretenden Jugendfeuerwehrwartin Astrid Ewert (26) und Jugendfeuerwehrwart Stefan Menze (28) in Langendamm sind, hören den WM-Song Shakiras mehrmals täglich – und haben für das bevorstehende Viertelfinale gegen Argentinien einen klaren Favoriten: „Wir gewinnen gegen Argentinien einen klaren Favoriten“, sagten sie unisono – bis auf Alexander Schölzel: „Das Spiel gewinnt Argentinien“, sagt er.

Wenige Meter weiter am Indiaca-Feld dröhnt die Musik aus dem Stolzenauer Musik-Bollerwagen. Was sie hören? „House, Hip-Hop und RnB“, erzählt Mario Drübber – und ergänzt: „Eigentlich alle Lieder mit Bass.“ Und den perfekten Wagen mit „sattem Bass“ haben sie neben sich stehen. Auch dieser Wagen strotzt nur so vor Technik, auch er ist Marke „Eigenbau“. Florian Stahlhut, Jost Kruse, Alex van den Born, Mario Drübber, Jan-Philipp Alberts und Tim Andre Kelkenberg haben ihn „2009 weiterentwickelt“, erzählt Mario Drübber – nicht speziell für die Jugendfeuerwehr, sondern eher „privat“.

Deswegen ist er auch ausleihbar. Jetzt sorgt er aber erst einmal für zehn Tage in Langendamm für laute Musik. Ein paar technische Daten belegen, hier steckt nicht nur Arbeit, sondern auch viel Liebe zum Detail und zu lauter Musik am Bollerwagen und in der schwarzen „Musikkiste“: 19 Boxen, inklusive Bassbox und vier Hochtöner, ein Kondensator, der Strom speichert und für gleichmäßige Stromspannung sorgt. Insgesamt hat die Anlage 1200 Watt. Ein optischer Hingucker ist er ohnehin schon, aber wenn es dunkel wird, dann sorgen die LED Leuchten an den Leisten dafür, dass er nicht nur von Weitem hörbar ist, sondern dass er auch gesehen wird.

Quelle: Die Harke

-Impressum
-Datenschutzerklärung
-Kontakt

©2018 Feuerwehr Leeseringen