Am Samstagabend wurde der diensthabende Zug der Feuerwehr Nienburg unter dem Einsatzstichwort „Kleinbrand. Unklarer Feuerschein!“ alarmiert. Eine Bürgerin hatte von der Straße Schäferhof aus einem Feuerschein und Knallgeräusche aus Richtung Weser bzw. der Straße Kuhlberg wahrgenommen.
Beim Eintreffen des Brandmeisters vom Dienst standen bereits knapp 500 Quadratmeter einer Lagerhalle in Brand und das Feuer drohte auf den hinteren Teil des Gebäudes auszuweiten. Umgehend wurde für die Ortsfeuerwehr Nienburg der dienstfreie Zug sowie die Ortsfeuerwehr Langendamm nachalarmiert.
Nur wenige Minuten nach der Nachalarmierung stand die gesamte Lagerhalle von 700 Quadratmeter in Vollbrand.
Die eintreffenden Einsatzkräfte begannen umgehend mit den Löschmaßnahmen, mussten diese jedoch kurze Zeit später einstellen, da alle Löschwasservorräte der Fahrzeuge erschöpft waren.
Da kein Hydrantennetz im nahen Umfeld zur Verfügung stand, wurden die Feuerwehren Erichshagen-Wölpe, Holtorf und Leeseringen nachalarmiert. Diese sollten ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen einrichten. Zeitgleich wurde eine Wasserversorgung von der Weser zur Einsatzstelle verlegt.
Im vorderen Teil der Lagerhalle war Stroh eingelagert. Im hinteren Teil, der anfangs noch nicht brannte, fanden augenscheinlich Baumaßnahmen statt. Von hier aus rührten auch die Knallgeräusche. Dort barsten Kartuschen mit Bauschaum.
Ein Innenangriff war zu dem Zeitpunkt nicht möglich. Zu groß war die Hitzeentwicklung und die Gefahr, dass das Gebäude einstürzen könnte. Von verschiedenen Seiten und über die Drehleiter kämpfte man gegen das Feuer an. Gegen 23 Uhr zeigten die Löschmaßnahmen ihre Wirkung so dass man kurze Zeit später „Feuer aus! Nachlöscharbeiten“ melden konnte.
Für die Nachlöscharbeiten fügten die rund 75 Einsatzkräfte der Feuerwehr Netzmittel dem Löschwasser hinzu. Durch diese Beimischung konnten letzte Glutnester im Stroh abgelöscht werden.
Um 01:10 Uhr waren die Nachlöscharbeiten abgeschlossen und die Einsatzkräfte konnten Einrücken.
Während des Einsatzes war auch ein Fachberater des Technischen Hilfswerkes sowie die untere Wasserbehörde vor Ort.
Der Rettungsdienst, der mit zwei Rettungswagen vor Ort war, musste ein Feuerwehrangehörigen vor Ort mit Kreislaufproblemen behandeln. Dieser konnte aber nach der Behandlung aus dem Einsatz entlassen werden.
Warum es zu dem Brand gekommen ist, werden ggf. die Ermittlungen der Polizei ergeben. Zur Schadenshöhe kann derzeit keine Aussage getätigt werden.
Text: Marc Henkel, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Nienburg/Weser